Nicht immer sind teure Cremes besser als billigere Produkte

Pflegeprodukte wie Haut-Cremes werden verwendet um die Haut mit wichtigen Vitaminen, diversen Aufbaustoffen zu versorgen und vor Umwelteinwirkungen zu schützen. Hautcremes bestehen entweder aus Wasser-in-Öl-Emulsionen oder aus Öl-in-Wasser-Emulsionen. Wasser-in-Öl-Emulsionen sind für trockene Haut bzw. für den Winter geeignet, während Öl-in-Wasser-Emulsionen der Haut Feuchtigkeit spenden und im Sommer und zur Pflege fettiger Haut verwendet werden.

Außer dem Schutz vor Sonne, Trockenheit oder Kälte erwartet man auch von einer guten Creme, dass sie Hautunreinheiten beseitigt, die Hautalterung verlangsamt oder sogar bereits vorhandene Spuren der Hautalterung wieder verschwinden lässt. Deshalb setzt die Kosmetikindustrie ihren Pflegeprodukten Stoffe zu, die der Haut ein frischeres Aussehen verleihen, und den Alterungsprozess stoppen sollen. Solche Stoffe sind zum Beispiel Vitamin C und E, Retinol, und das Koenzym Q10. Hyaluronsäure und Collagen sollen die Haut aufpolstern und auf diese Weise Falten beseitigen. Auch Pflanzenextrakte wie Maiskeimöl, Jojobaöl, Soja, und Aloe Vera haben durch ihre Inhaltsstoffe einen revitalisierenden Effekt. Einige Stoffe dürfen den Cremes nur in kleinen Mengen zugesetzt werden, sonst wären es Arzneimittel und dürften nicht frei verkauft werden. An der Zusammensetzung der Cremes wird ständig gearbeitet und die Produkte der neuesten Forschungen sind in der Regel sehr teuer.

Doch dafür, so jung aussehen zu können, wie man sich fühlt, greifen viele Frauen und auch Männer gerne etwas tiefer in die Tasche. Deshalb ist es keine Seltenheit, dass Cremes zu einem Preis von etwa hundert Euro oder mehr pro Milligramm auf den Markt gebracht werden und auch Absatz finden. Ob solche Produkte auch die Erwartungen ihrer Käufer erfüllen können und ihrem hohen Preis gerecht werden, versucht man hin und wieder durch verschiedene Tests, Vergleiche oder Langzeitstudien zu ermitteln. Leider konnte bisher noch kein Beweis für eine lang anhaltende Wirkung dieser Cremes erbracht werden. Probanten die über einen längeren Zeitraum auf einer Gesichtshälfte ein teures Antiagingprodukt und auf der anderen eine Pflegecreme aus dem Discounter verwendeten konnten keine sichtbar bessere Wirkung der teueren Produkte feststellen. Fast alle glaubten, die Discountercreme wäre das teuere Produkt gewesen. Das liegt daran, das die Wirkung der Antiaging-Cremes so minimal ist, dass sie zwar messbar, aber nicht ohne weiteres mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Inzwischen hat die Forschung erkannt, dass Collagenmoleküle zu groß sind, um in tiefere Hautschichten eindringen zu können. Also kann eine teure Collagencreme keinen anhaltenden Glättungseffekt erzielen.

Welche Creme wirklich am besten ist, sollte man nach einer intensiveren Hautanalyse selbst ausprobieren. Wichtig ist, sich vorher über die Inhaltsstoffe, Wirkungen und im Bedarfsfall über Alternativprodukte zu informieren. Nicht selten erzielen bei Warentests Produkte aus den unteren Preisklassen die besseren Ergebnisse. Das zeigt, dass der Preis kein Indiz für die Wirksamkeit der Cremes ist.