Der PC als Datenübermittler

Viele Programme senden ungefragt mehr oder weniger sensible Daten des Anwenders über das Internet zum Software-Hersteller. Doch das kann verhindert werden. Die meisten Hersteller behaupten, dass keine Personendaten wie Name oder Adresse übermittelt würden, sondern lediglich technische Daten des verwendeten Computers. Mit diesen Daten will der Hersteller seine Produkte verbessern. Dennoch gibt es einige Grenzfälle: Nicht nur Windows Update oder Media Player, sondern auch Hardware-Treiber stehen im Verdacht, die Privatsphäre ungenügend zu respektieren.

Software registrieren

Bei der Registrierung von Software-Produkten müssen oft persönliche Daten wie Name und Adresse preisgegeben werden. Unter Umständen ist dies problematisch, wenn man danach mit unerwünschter Werbung beglückt wird. Auch ohne Registrierung laufen die meisten Programme völlig normal und ohne jegliche Nachteile. Daher ist eine Registrierung völlig überflüssig, im Garantiefall reicht der Kaufbeleg.

Adware und Spyware

Kostenlos erhältliche Programme, welche sich durch die Einblendung von Werbung finanzieren, nennt man Adware. Diese protokollieren oft auch das Surfverhalten, um entsprechend passende Werbebanner oder Werbe-Popups zu präsentieren. Der Übergang zu Spyware ist somit oft fliessend. Zwar werden von mancher solcher Software nur wenige Informationen preisgegeben, alleine die Verbindungsdaten erlauben jedoch bereits vielfältige Rückschlüsse über das Nutzungsverhalten und sind aus Datenschutzgründen problematisch. Unter www.wintotal.de/spyware und www.spywareinfo.com findet sich eine Liste von Programmen, welche Träger von Adware oder Spyware sind.

Fehlerberichterstattung

Wenn Windows, Office oder eine andere Microsoft-Anwendung abstürzt, schlägt Windows XP vor, einen automatischen Fehlerbericht zu senden. Die Daten, welche Microsoft dadurch erhält, sind möglicherweise mehr als nur heikel. Die übermittelten Daten aus der Windows-Registry können zeigen, welche Hardware und Software installiert ist. Mit dem Fehlerbericht wird auch ein Speicherabbild an Microsoft gesendet. Dieses Abbild kann unter Umständen heikle Daten enthalten, an welchen zum Zeitpunkt des Absturzes gerade gearbeitet wurde: Seien dies Dokumente, zuletzt besuchte Webseiten oder sogar Passwörter.

Spionierende Hardware-Treiber

Fast jede Hardware, welche in den PC eingebaut oder extern angeschlossen wird, verlangt das Installieren eines Treibers oder einer Zusatz-Software. Beispielsweise ist bei der Installation des Treibers für das Multifunktionsdrucker P6250 von Lexmark die Option „Ich möchte am Lexmark Connect-Programm teilnehmen“ standartmässig aktiviert. Wird dieses Häkchen nicht deaktivert, werden regelmässig Informationen über das Druckverhalten an den Druckerhersteller übermittelt.

Welche Programme dürfen ins Internet senden?

Eine Desktop-Firewall zeigt, welche Software sich wann und mit welchem Webserver unterhalten. Die meisten Desktop-Firewalls erkennen sofort, wenn ein Programm sich mit dem Internet verbinden will und bitten dann den Anwender um Erlaubnis. Dazu ungeeignet ist die Windows Firewall, da diese ausgehende Verbindungen nicht kontrolliert. Die bekannteste Desktop-Firewall ist das für Privatanwender kostenlos erhältliche ZoneAlarm (www.zonelabs.com).