Zum Geburtstag möchte man ja bekanntlich immer etwas Besonderes schenken. Nicht nur gekaufte Geschenke oder Geldgeschenke finden dabei oft Anklang, auch Selbstgemachtes und Kreatives wird zunehmend beliebter. Wie wäre es zum Beispiel einmal mit einem Gedicht zum Geburtstag? Das geht auch dann, wenn man nicht Goethes Begabung in sich trägt – es muss ja kein wahres Meisterwerk der Literaturgeschichte werden. Meist eignet es sich, etwas über das Leben des Geburtstagskindes zu schreiben, oder auch über dessen Eigenarten und Hobbys.

Das Schwierigste ist meist, einen guten Anfang und eine gute Idee zu finden – denn ist der Anfang verkorkst, wird auch der Rest nicht gut. Am besten macht man vor Beginn eine Art Brainstorming – was zeichnet das Geburtstagskind aus, durch welche Höhen und Tiefen ist er in seinem Leben gegangen, was sind seine Charaktereigenschaften? Probleme machen oft auch die Reime – gute Reime sind nicht einfach, schlechte Reime klingen platt und billig. Dabei muss sich ein Gedicht nicht zwangsläufig reimen, es wirkt sogar oft stilvoller, wenn gar keine Reime auftauchen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich ein Gedicht zu kaufen bzw. speziell schreiben zu lassen – hier ist es stark von der Qualität des Schreibenden abhängig, inwiefern das Gedicht letztendlich gut oder schlecht sein wird.

Oft sind gekaufte Gedichte nur zum Fenster rausgeschmissenes Geld, da der beauftragte Schreiber den zu Beschenkenden gar nicht kennt und dementsprechend auch nicht individuell zugeschnitten dichten kann. Dies hat dann nichts mit den Fähigkeiten des Schreibers zu tun. Wer absolut unbegabt im Dichten ist und auch kein Gedicht kaufen möchte, könnte vielleicht eine schöne Geburtstagsrede halten, so was kommt, wenn sie gut gemacht ist, auch immer sehr gut an. (bo)