Der Mietkauf war in den letzten Jahren ziemlich außer Mode, in den Siebzigern sehr beliebt und drängt sich mittlerweile zurück in das Immobiliengeschäft. Das Grundprinzip ist relativ einfach: bei einem Mietkauf erwirbt der Mieter, wahlweise Käufer, bei Zahlung der ersten Miete bzw. Rate das wirtschaftliche Eigentumsrecht an der Wohnung oder dem Haus, in das er eingezogen ist.
Mit jeder geleisteten Miete bzw. Rate wird die Restschuld des Kaufpreises der Wohnung oder des Hauses geringer, nach einer vorab vereinbarten Zeit zahlt der Mieter und zukünftige rechtliche Besitzer die Restschuld als große Schlussrate. Der Mietkauf richtet sich vor allem an junge Familien, Selbständige und Freiberufler und andere Personen, die von Banken keinen Kredit mehr bekommen. Angeboten werden Mietkäufe ins besondere von Genossenschaften, Bauträgern und Maklern. Verlockend an den Angeboten ist, dass oft keine Bank zwischen Kreditor und Debitor steht, die Schufa nicht hinzugezogen wird, kein Eigenkapital nötig zu sein scheint und keine besonderen Sicherheiten verlangt werden.
Verbraucherzentralen jedoch warnen eindeutig vor diesen Angeboten: die Mieten sind im Durchschnitt höher als normalerweise, die monatliche Belastung beläuft sich nicht nur auf die zu zahlende Miete bzw. Rate, auch die große Schlussrate muss rechnerisch auf die komplette Laufzeit umgelegt werden. Und kann diese Rate nicht geleistet werden bzw. gerät der Mieter bzw. Käufer in Zahlungsverzug, kann es schnell teuer werden – oder sogar der Traum vom Eigenheim ausgeträumt sein. (bo)
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