Neue Chancen für Seniorinnen – Vermittlung und Arbeiten als Au Pair

Der Fachkräftemangel macht sich in nahezu allen Branchen in Deutschland bemerkbar. Er kann weder durch Leiharbeiter noch durch ausländische Arbeiter ausgeglichen werden. Was also tun? In dieser Situation rufen viel Unternehmen nach den Alten, die sie schon vor Jahren auf das Altenteil, in die Vorrente oder Arbeitslosigkeit geschickt haben. Sogar an einigen Schulen werden ehemalige Lehrer und Lehrerinnen, die sich bereits seit einigen Jahren in der Altersrente befinden, auf Honorarbasis zurück in die Klassenzimmer geholt.


Sicher haben diese reifen Fachkräfte die Erfahrung vieler Jahrzehnte – sind aber auch in ihrem verdienten Ruhestand. Also wäre es doch besser die Mittvierziger, die noch vor einiger Zeit als „zu alt“ in Umschulungen, Bewerbertrainings und Praktika abgeschoben wurden – oder? Und die Pensionäre? Wer sich fit fühlt, erfüllt sich Reiseträume, eignet sich an Volkshochschulen neues Wissen an, treibt Sport oder wird in Ehrenämtern tätig. Die „Alten“ von heute sind neugierig, weltoffen und möchten auf vielerlei Art am Leben teilnehmen. Für rüstigen Seniorinnen eröffnet sich mit dem Projekt „Au Pair Oma“ eine ganz neue Perspektive. Ein Jahr Auslandsaufenthalt bei einer Gastfamilie als Vollzeit-Oma. An die neue Gast-Oma kommen viele spannende Aufgaben und Erfahrungen zu. Einige Agenturen haben sich auf die weltweite Vermittlung der Senioren und Seniorinnen spezialisiert. Die Großeltern auf Zeit leben in den Gastfamilien, betreuen die Kinder und versorgen den Haushalt. Die Aufgaben sind vertraglich festgesetzt. Auf dem Plan steht u.a. Kochen, Wäsche waschen, Hausaufgabenbetreuung, Deutschunterricht und Freizeitgestaltung der Kinder. Die Gastfamilie bezahlt Flüge, Unterkunft und Verpflegung sowie ein festgesetztes Taschengeld. Für Interessentinnen ist es wichtig, die Vermittlungsagenturen auf Seriosität zu überprüfen. Die Verträge sollten transparent formuliert sein und eine (beidseitige) Ausstiegsklausel enthalten. Die Au Pair Oma hat idealerweise bereits eine eigene Familie und kennt sich mit der Kindererziehung aus. Sie ist offen für neue Erfahrungen und kann sich schnell in einen fremde Umgebung eingewöhnen.

Da durch unterschiedliche Meinungen zwischen den Gasteltern und der Oma auf Zeit gerade in Erziehungsfragen Konflikte entstehen können, ist eine gewisse Ausgeglichenheit von Vorteil. Das Auslandsjahr bietet den Seniorinnen viele einzigartige Chancen – sie können ein fremdes Land und eine neue Familie kennenlernen, ihre Erfahrungen weitergeben und Freundschaften fürs Leben schließen.