Manchmal geht es schneller als man denkt: Kaum ist der Lohn auf dem Konto, wird die Miete abgebucht, ist der Jahresbeitrag für den Sportverein fällig und geht auch noch der Wäschetrockner kaputt – und schon ist man in den Miesen, hat also sein Konto überzogen.
In diesem Fall greift der Überziehungskredit der Bank, der im Allgemeinen als Disposititionskredit bekannt ist. Sobald das Konto ins Minus rutscht, müssen – sofern ein Dispo eingerichetet wurde, was bei den meisten der Fall ist – für jeden Euro, der auf der Soll-Seite steht, Zinsen bezahlt werden. Allerdings auch nur für den Betrag, den man in Anspruch genommen hat. Die Höhe der Zinsen für einen Überziehungskredit ist von Bank zu Bank unterschiedlich, hat sich aber im Moment auf einen Bereich von knapp zwölf bis etwa 13 Prozent eingependelt. Dabei handelt es sich dann um einen eingeräumten Überziehungskredit, dessen Höhe sich am Einkommen orientiert. Wenn das Girokonto über diesen Betrag hinaus belastet wird, ist die Rede von einem geduldeten Überziehungskredit. Entsprechend höher fallen hier die Zinsen aus. Sie bewegen sich auf hohem Niveau im Bereich von 17 Prozent.
Bei Unternehmen heißt der Überziehungskredit Kontokorrentkredit und funktioniert ähnlich. Auch hier wird ein Betrag eingeräumt, der zu einem variablen Zinssatz zurückgezahlt wird. Mögliche Guthabenzinsen werden dabei mit den Kreditzinsen verrechnet.