Windows Datenrettungs und Wiederherstellungs CD

Beim PC-Kauf wird meist eine Windows-Rettungs-CD mitgeliefert. Ob diese funktioniert, merkt man erst, wenn sie gebraucht wird. Und dann ist es oft zu spät. Wenn man sich einen neuen PC anschafft, kauft man das Betriebssystem in der Regel gleich vorinstalliert mit. Meistens installieren die Händler auf den Computern jedoch nicht das normale Windows von Microsoft, sondern eine stark veränderte Version. Bei der von vielen Händlern installierten Windows-Version werden Programme, Komponenten und Gerätetreiber nach eigenem Ermessen ergänzt oder entfernt. Oft wird auch nicht mal mehr das eigentliche Betriebssystem auf CD mitgeliefert, sondern lediglich ein Image (Abbild) der Festplatte mit der installierten Software.

Beim Kauf interessiert sich der Anwender noch wenig dafür, in welcher Form das Betriebssystem auf CD mitgeliefert wird. Die Hauptsache ist, dass es läuft. Das böse Erwachen kommt dann beim ersten grösseren PC-Problem und wenn der Computer komplett neu eingerichtet werden soll: Das vermeintlich vollwertige Windows auf CD versagt seinen Dienst und ein erneutes Installieren ist im schlimmsten Fall unmöglich. Beim Kauf lohnt es sich daher auf jeden Fall, auch auf die Ausführung der Windows-Rettungs-CD zu achten. Denn früher oder später wird jeder Windows-PC von Grund auf neu installiert werden müssen. Grundsätzlich gibt es vier unterschiedliche Windows-Versionen im Handel:

Retail-Version

Falls die Windows-CD in einer originalen farbigen Kartonbox von Microsoft steckt, ist der Fall klar: Es handelt sich um eine Retail-Version von Windows. Diese werden manchmal zusammen mit einem PC, meist aber unabhängig davon im Fachgeschäft, verkauft. Muss das Betriebssystem neu installiert werden, gehen Sie so vor, wie im beiliegenden Handbuch beschrieben. Bei Schwierigkeiten mit der Installation wenden Sie sich direkt an Microsoft, welche selbst den Support bietet.

Vollständige OEM-Version

Der Inhalt einer vollständigen OEM-Version von Windows unterscheidet sich von der Retail-Version kaum. Unterschiedlich ist lediglich die Verpackung: Die Windows-CD ist nur in eine transparente Hülle eingeschweisst. Ausserdem liegt die Zuständigkeit für den Support nicht mehr bei Microsoft, sondern beim PC-Hersteller, bzw. Verkäufer.

Angepasste OEM-Version

Grössere PC-Hersteller wie Hewlett Packard, Dell oder Acer dürfen ihre Windows-Versionen beliebig verändern. So werde einzelne Windows-Komponenten und Treiber an die Bedürfnisse des Herstellers angepasst sowie zum Beispiel eine Antiviren-Software oder ein für das mitgelieferte Laufwerk optimiertes DVD-Programm integriert.Bei angepassten OEM-Versionen kann das Wiederherstellen des Systems im Schadensfall zum Problem werden. Beispielsweise wenn eine Grafik- oder Netzwerkkarte ausgetauscht wurde und die Wiederherstellungs-CD zu penibel ist.

Recovery-Version

Eine Recovery-CD ist lediglich ein Image (Abbild) des ursprünglichen Festplatteninhalts. Bei einer Wiederherstellung werden dabei alle Daten überschrieben, darunter auch persönliche Dateien, sofern diese nicht auf einer anderen Partition liegen. Auch Recovery-CDs funktionieren wie die angepasste OEM-Version nur auf dem Original-PC und verweigern unter Umständen den Dienst, wenn nachträglich die Hardware verändert wurde. Manchmal wird auch auf die Recovery-CD verzichtet und die Recovery-Dateien befinden sich versteckt auf einer Festplattenpartition. Für den Hersteller ist dies ohne Zweifel die günstigste Möglichkeit. Bei defekter Festplatte ist das Wiederherstellen für den Anwender jedoch unmöglich, weil das Image nicht mehr zugänglich ist.