Konto überzogen … was tun?

In Zeiten von Arbeitslosigkeit, aber auch in anderen Situationen kann es schnell vorkommen, dass das Konto überzogen ist, und hohe Überziehungszinsen für den Dispokredit fällig werden. Das Problem sind nicht selten nur die hohen Dispozinsen, sondern auch dass Rechnungen und Daueraufträge nicht mehr abgebucht werden können, weil das Konto nicht ausreichend gedeckt ist.

Ein überzogenes Bankkonto sollte immer so schnell wie möglich ausgeglichen werden. Denn zum einen werden hohe Überziehungszinsen fällig, die bis zu 18% betragen, zum anderen wird die Kontoüberziehung der Schufa gemeldet, was zu Folge hat, dass zukünftig Konten bei anderen Banken, Kredite, aber auch Handyverträge sehr schwer zu bekommen sind, da bei diesen Verträgen in der Regel vorab eine Schufa Auskunft eingeholt wird und negative Schufaeinträge nicht gern gesehen werden. Natürlich wird nicht sofort wenn das Konto überzogen ist eine Meldung bei der Schufa gemacht, aber trotzdem sollte man den Kontoausgleich nicht auf die lange Bank schieben, da wie bereits erwähnt sehr hohe Zinsen für den Dispokredit fällig werden. Je nachdem wie hoch die Verschuldung ist, können evtl. Freunde oder die Familie gefragt werden, ob sie bereit sind das überzogene Konto auszugleichen, da so in der Regel ein zinsloses Darlehen möglich ist.

Als Alternative zu einem Privatdarlehen empfiehlt es sich, den Dispokredit bei der Bank in einen regulären Kredit umzuwandeln, da ein Privatkredit zu wesentlich günstigeren Konditionen erhältlich ist. Ist die eigene Bank nicht bereit einen Kredit zu vergeben, besteht immernoch die Möglichkeit bei anderen Banken oder bei reinen Kreditinstituten, die oft mit Sofortkrediten im Internet werben. Diese Privatkredite sind zu einem Zinssatz von rund 6% erhältlich, wobei ein Dispokredit rund 18% kostet. Eine beachtliche Differenz, die in jedem Fall ausgeglichen werden sollte. Ist das Bankkonto um einen sehr hohen Betrag überzogen, sollte eine eine Schuldnerberatung aufgesucht werden. Schuldnerberatungen gibt es in jeder grösseren Stadt und sie helfen dabei das Existenzminimum zu erhalten und die Schulden abzubauen.

Grundsätzlich muss die Schuldnerberatung kostenlos angeboten werden, da sie eine Leistung des Staates ist und von Steuermitteln finanziert wird. Dies muss erwähnt werden, da es auch schwarze Schafe auf dem Gebiet der Schuldenberatung gibt, bei denen eine Beratung Geld kostet. Adressen und Ansprechpartner für eine Schuldnerberatung sind bei den jeweiligen Verbraucherzentralen zu bekommen. Um in Zukunft nicht wieder in die Dispofalle zu tappen, ist es in jedem Fall zu empfehlen, die Möglichkeit eines Dispokredits ganz zu streichen. Wenn das die Bank nicht von sich aus macht, sollte der Bankberater darauf hingewiesen werden, dass in Zukunft kein Wunsch mehr nach einem Dispokredit besteht. (dor)